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historische Karte mit Lage des Tagebaues (Tagebau gelb markiert)
Der Anschnitt des Tagebaues lag ca. 1,0 km südlich der Stadt Ronneburg.
Der Tagebau Lichtenberg entstand, um die tagesnahen Vorräte des Bergwerkes Schmirchau zu gewinnen, die durch untertägige Brände blockiert waren.
Im Verlaufe der Abbauentwicklung dehnte sich der Tagebau im Norden bis an die Stadtgrenze von Ronneburg aus, liquidierte im Osten einen Teil des Bergwerkes Schmirchau einschließlich des Schachtes 356 und bedeckte die Anlagen des Schachtes 352 Lichtenberg (alt) im Südwesten.
Die Verwaltung des Tagebaubetriebes nutzte und erweiterte die für das Bergwerk Lichtenberg (Schacht 375) errichteten Gebäude und Anlagen.
Die Teufe (Tiefe) des Tagebaues betrug 230 m.
Die Urangewinnung betrug für den Gesamtzeitraum 13.837,64 t, davon 1.163,8 t aus der Haufen- und Haldenlaugung.
Die Gesamtumfänge der Gewinnung betrugen insgesamt 150,1 Mio m³ Bergemasse.
2. Auswahl wichtiger Betriebsdaten
Datum
Ereignis
02.05.1958
Beginn der Aufschlussarbeiten als Betriebsteil des Bergwerkes Schmirchau, bis 1962 Revier des Bergwerkes Lichtenberg
1962
Bergbaubetrieb Lichtenberg als selbständiger (Tagebau-) Betrieb im Rahmen des damaligen Objektes 90
1965
bis 1969 Einsatz der Band- und Absetzeranlage
1968
Bildung des Bereiches Laugung und Beginn des Aufbaus der Laugungsanlagen
1969
Aufschluss der Tagebauerweiterung
1969
bis 1970 Beginn des Anlegens der Innenkippe im Süden des Tagebaues und Einstellung der Bandanlage
1969
bis 1973 arbeiteten alter und neuer Tagebau gleichzeitig
1973
Abschluss der Gewinnungsarbeiten im alten Tagebau
1976
Abschluss aller Gewinnungsarbeiten im Tagebau durch den Bergbaubetrieb Lichtenberg
1977
Zuordnung des Tagebaurestloches und der Halden zum Bergbaubetrieb Reust. Geringfügige Restarbeiten durch den Bergbaubetrieb Reust.
danach bis 1990
Verkippung von Auffahrungen verschiedener Schächte ( 367, 368, 378), von Kraftwerksaschen und beräumte Massen aus Wiedernutzbarmachung ehemals bergbaulich genutzter Flächen in den Tagebau
Luftbild des Tagebaues Lichtenberg
Sprengung im Tagebau Lichtenberg
Alttechnik im Tagebau Lichtenberg
Bermen im Tagebau Lichtenberg
3. Haldenwirtschaft
Der Abraum wurde in den ersten Jahren der Tagebauentwicklung auf einer ca. 600 m nördlich des Tagebaues liegenden Außenhalde (Nordhalde "alt") verstürzt. Dieser Haldenkomplex, der sich in den Jahren 1960 bis 1963 in nördlicher Richtung bis an die ehemalige Eisenbahnlinie Ronneburg - Gera ausdehnte, musste bei der späteren Tagebauerweiterung auf die Etagen des heute als Nordhalde bekannten Komplexes an der Nordwestflanke des Tagebaus umgelagert werden. Nur die seit 1960 mit Abraummassen aus dem südöstlichen Teil des damaligen Tagebaues nördlich des Schachtes 369 angelegte Halde 4 blieb liegen.
Ab 1965 erfolgte die Ablagerung des Abraumes auf der sog. Absetzerhalde, die mit einer Förderbandanlage und einem Absetzer betrieben wurde. Mit ihr wurden die genannten Flächen des Schachtes 352 überdeckt, so dass zum Zeitpunkt der Beendigung der Tagebauarbeiten alle Seiten des Tagebaues von Halden umgeben waren, bis auf den an Ronneburg grenzenden Nord- und Nordostrand.
Gessenhalde (lag im Bereich des ehemaligen Lehmtagebaus Gessen und war eine Produktionshalde zur Laugung hauptsächlich silikatischer Erze)
keine Angaben
keine Angaben
7,5
Schutzdamm Ronneburg
1971
keine Angaben
0,105
Innenansicht des ehemaligen Tagebaues im Mai 2004
4. Betriebserschwernisse
Ereignis
Beschreibung
Rutschungen
Sowohl an den Tagebauböschungen und auch auf Halden kam es im Verlaufe der Tagebauarbeiten zu Rutschungserscheinungen. Die wichtigsten Rutschungen waren: Rutschung der Nordhalde am 20.10.1966.
Auf einer streichenden Länge von 650 m bei einer Gesamthöhe von 70 m rutschten innerhalb von 20 Minuten über 3 Mio m³. Dabei wurden die Ortsverbindungsstraße Ronneburg-Gessen, mehrere Gebäude und der Friedhof in Gessen betroffen. In dessen Ergebnis wurde der Ort Gessen geräumt und später liquidiert. Rutschung an der Ostflanke des Tagebaues am 19.09.1965.
Im Ergebnis einer durchgeführten Sprengung wurde eine Rutschung ausgelöst, dabei wurden Teile der Bandanlage zerstört und überschüttet. Südrutschung im neuen Tagebau im September 1972.
Nach einer Sondersprengung wurden lokale Verbrüche festgestellt, welche sich weiter ausdehnten. Diese bis noch heute an der Bruchkante des Tagebauanschnittes aktive Rutschung stabilisiert sich jedoch mit der zunehmenden Verfüllung des Tagebaues.
Bewetterung
Die Brandgase der Oxydationsherde in den Tagebauflanken und in der Innenkippe sowie die Abgase der dieselbetriebenen Fahrzeuge führten je nach Wettersituation zur Ansammlung schädlicher Gase.
Es erfolgten daher regelmäßige Kontrollen durch Wetterprüfer und erforderlichenfalls die Sperrung der Arbeitsorte. Darüber hinaus ergaben sich durch den kesselförmigen Aufschluss des Tagebaues bei fortschreitender Tiefe (über 200 m) erhebliche Schwierigkeiten beim natürlichen Luftaustausch.
So wurde 1972 ein Flugzeugtriebwerk als transportabler "Tagebauventilator" eingesetzt, 1965/66 die KRAS-Kipper mit Katalysatoren ausgestattet und erhielten ab 1967 die Fahrerkabinen der KRAS-Fahrzeuge Filteranlagen.